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News Landwirtschaft Burundi

Es ist möglich auf chemische Düngemittel zu verzichten.

Auszüge aus einem Interview mit Prosper Nyonsaba, Verantwortlicher für Ernährungssicherheit bei FH Burundi, unserer Partnerorganisation in Burundi.
Wie weit ist Burundi mit der Umsetzung der Agrarökologie?
 
Die Substitution von chemischen Düngemitteln ist möglich, aber man muss schrittweise vorgehen, man kann die Gewohnheiten nicht zu schnell ändern. Unser Ansatz bei FH Burundi besteht aus Sensibilisierung, Unterricht und Demonstration. Die Bauern übernehmen nach und nach bestimmte neue Praktiken. Da die Kosten für chemische Inputs hoch sind, erkennen sie durch die Anwendung agrarökologischer Methoden, dass diese kostengünstiger sind. Sie entdecken auch, dass es sich um nachhaltige Methoden handelt. Wenn man zum Beispiel drei Jahre hintereinander Kompost verwendet, sammelt sich dieser an und man stellt fest, dass diese Praxis das Ökosystem wiederherstellt. Wir befinden uns heute auf der Ebene des Übergangs. Bauern kombinieren agrarökologische und konventionelle Methoden.
 
Ist Agrarökologie nicht ein fremdes Konzept?
 
Die Agrarökologie ist nicht etwas, das importiert wurde, es handelt sich vielmehr um eine Renaissance. Unsere Vorfahren praktizierten die Agrarökologie perfekt, sie wussten, welche Pflanzen sie für ihre Gesundheit verwenden sollten, und auch der Kompost war eine Selbstverständlichkeit. Dann kam die konventionelle Landwirtschaft mit chemischen Düngemitteln und Pestiziden. Heute haben wir es mit einer Generation zu tun, die sich daran gewöhnt hat, auf diese Weise zu wirtschaften.
Um Veränderungen zu fördern, schulen wir die Bauern nicht auf herkömmliche Weise. Wir arbeiten vor allem mit Demonstrationsfeldern. Wir begleiten Bauern mit einem niedrigen Bildungsniveau, daher ist unsere Methode "learning by doing", Lernen durch Tun. Wir bringen "Musterbauern" die Techniken bei. Diese Bauern werden ihrerseits zu Ausbildern, die ihr Wissen an andere Bauern weitergeben. Wenn man selbst überzeugt ist, fällt es leicht, an Gleichgesinnte weiterzugeben. Es entsteht eine Art Nacheiferung und auf diese Weise wird das Wissen weitergegeben. Es ist einfacher, wenn die Weitergabe über einen Gleichaltrigen erfolgt und nicht über jemanden von außen, der sich als Experte sieht. Heute kann man also sagen, dass wir etwas wiederherstellen, was bereits existierte!

Prosper nahm an unserem Rundtischgespräch zum Thema "Herausforderungen der Agrarökologie im Norden und Süden" anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober in Genf teil.
Alle Beiträge (auf französisch) unserer Gäste finden Sie auf unserem YouTube-Kanal : 
FH Suisse - Food for the Hungry

Dokumentarfilm "Ein wieder fruchtbares Land" ansehen 
 

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