Situation
Noch heute, im 21. Jahrhundert, ist die Gesundheit für ländliche Bevölkerungen, denen der Zugang zu Trinkwasser und zu Medikamenten fehlt und deren Alltag von ungeeigneten hygienischen Bedingungen geprägt ist, ein Luxus.
Zu einer Zeit, in der Medizin und Pharmakologie eindrückliche Fortschritte erzielt haben, leben über 3 Milliarden Menschen weit ab von der Gesundheitsrevolution.
Darum stellt eine verbesserte medizinische Versorgung eine unerlässliche Voraussetzung dar, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Alle ländlichen Volksgruppen, bei denen FH in Burundi, Kambodscha, DR Kongo, Guatemala, Uganda und Ruanda aktiv ist, leiden gleichsam am Versagen des Gesundheitswesens – aufgrund des Mangels an Infrastrukturen, Pflegepersonal, Material und Medikamenten – und an der Armseligkeit ihres Lebensraums.
Die Menschen sind mit den verheerenden Auswirkungen von Malaria, Unterernährung, AIDS usw. konfrontiert. Hier herrschen Sterblichkeits- und Morbiditätsraten, die zu den höchsten weltweit zählen. Dabei ist das Wasser Hauptursache für epidemische Krankheiten.
Bei der Impfquote und der medizinischen Grundversorgung sind zwar Fortschritte erzielt worden, doch ist es für eine nachhaltige Entwicklung des körperlichen, psychischen und seelischen Wohlbefindens dieser ländlichen Bevölkerung auch erforderlich, dass der Kampf gegen ansteckende Krankheiten geführt, die umweltbedingten Atemwegsinfektionen bekämpft und die Abfallentsorgung vorangetrieben wird.
Projekte
Für eine gute Ernte braucht es eine gute Gesundheit! Deshalb ist FH auch im Gesundheitsbereich aktiv.
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- Den Zugang zum Trinkwasser erleichtern.
- Den Zugang zur Pflege verbessern.
- Den Impfschutz für Kinder und Schwangere stärken.
- Die Bevölkerung für sexuell übertragbare Infektionen (STI) und HIV/AIDS sensibilisieren; den Zugang zur Tritherapie erleichtern.
- Die praktische Hygiene und den Umweltschutz einfach verständlich vermitteln; Schulungen zu Gesundheitsprävention durchführen.
Ergebnisse
Dank den Partnerschaften, die FH mit verschiedenen Spitälern pflegt, haben die Familien Zugang zu medizinischer Betreuung.
Aufgrund der Sensibilisierungs-, Schulungs- und Bildungskampagnen haben die Menschen neue Hygienegewohnheiten entwickelt und z. B. gelernt, im Wohnbereich Sauberkeit zu halten. 20 % bis 26 % der Familien verwenden 2011 WCs, während es 2008 noch 3 % bis 8 % waren. Dies ist ein Indikator dafür, dass eine spürbare Veränderung in der Bevölkerung erfolgt ist. Der Bau von Bohrbrunnen trägt zur Vermeidung wasserbedingter Krankheiten bei. Menschen, die keinen Zugang zu solchen Brunnen haben, haben gelernt, das Wasser systematisch abzukochen: 76 % tun dies 2011, während es 2008 noch 25 % waren.
Jedes Jahr werden für 0- bis 5-Jährige und Schwangere Gratis-Impfkampagnen gegen die Kinderlähmung durchgeführt. Mit der Abgabe imprägnierter Moskitonetze konnte die malariabedingte Kindersterblichkeit bekämpft werden. Heute schlafen 95 % der Kinder mit solchen Netzen. Ebenfalls 95 % erhalten Medikamente gegen Würmer, womit die Durchfallepidemien verringert werden.
Die Entwicklung von Solidaritätsnetzen für HIV-positive Menschen und ihre psychologische und soziale Betreuung hat die Stigmatisierung reduziert und ihre Integration gefördert; nicht nur gesellschaftlich über einkommensschaffende Aktivitäten, sondern bis in die Ursprungsfamilien hinein. Dies stärkt den familiären Zusammenhalt.